Ökologische Sanierung eines Fließgewässer­einzugsgebietes

Barnim, Deutschland, 2008

Projektleistung:

Planung und Umsetzung von Sicherungs-, Umbau- und Verbesserungs­maßnahmen an Fließgewässer­abschnitten des NSG und FFH Gebietes Nonnenfließ/ Schwärzetal im Naturpark Barnim;

Internationale Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Spezialisten;

Projektmanagement, Erfolgskontrolle und Begleitende Öffentlichkeitsarbeit.

 

Ergebnis:
Mit diesem Projekt wurden die ökologischen Defizite im Einzugsgebiet von Nonnenfließ und Schwärze deutlich vermindert und die Zielvorgaben der EU-Wasserrahmen­richtlinie, Art. 1 und 4 sowie der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie erfüllt.

Herausforderung:

Brandenburgs Landschaftswasserhaushalt ist in weiten Teilen des Landes gestört: Als eine Ursache gilt die verringerte Wasser- und Stoffspeicherung in der Landschaft.

Das NSG-/ FFH-Gebiet Nonnenfließ/ Schwärzetal ist auf Grund seiner faunistischen und floristischen Ausstattung das ökologisch wertvollste Fließgewässer des Naturparks Barnim und in Abschnitten Referenzgewässer des Landes Brandenburg. Entscheidende ökologische Parameter wie Durchgängigkeit, Wasserrückhaltung, Strukturreichtum und Artenvielfalt sind vom Menschen durch langjährige Eingriffe nachteilig verändert worden.

Sämtliche Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Funktionen mussten den hohen Anforderungen des geschützten Naturraums und des Denkmalschutzes (Mühlenstandorte) entsprechen.

Auf den Einsatz von künstlichen Baustoffen wie z.B. Beton aber auch Geotextilien in den natürlichen Gewässerabschnitten musste grundsätzlich verzichtet werden.

Lösung:

Realisierung von verschiedenen Baumaßnahmen zur Wiederherstellung der Fließgewässerdurchgängigkeit und der Schaffung von Retentionsflächen zwischen Eberswalde/ Zainhammer Mühle und dem Quellgebiet Nonnenfließ.

Entwicklung einer neuartigen Bauweise von Sohlgleiten mit sandiger Sohle und Sicherung durch Einbauten aus Stammholz bei einem Gefälle von 1:25. Die Eignung der Aufstiegsanlage am Forsthaus Geschirr für die Zielart „Westgroppe“ (Cottus gobio) konnte erfolgreich nachgewiesen werden. Durch weitere Sohlgleiten konnte die Durchgängigkeit in dem Fließgewässersystem nahezu komplett wieder hergestellt werden. Im Quellgebiet wurden hingegen vorrangig Moorschutzmaßnahmen zur Wasserretention durchgeführt.

Zur Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung und des allgemeinen Umweltbewusstseins zum Landschaftswasserhaushalt wurde die Öffentlichkeitsarbeit des Naturparks Barnim in Kooperation mit dem Wald-Solar-Heim Eberswalde unterstützt. Hierzu gehörte ein Rundweg „Gewässerrenaturierung“ einschließlich Informationstafeln und Begleitmaterial.