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12.07.2016

Erstes Afrikanisches Biogasforum - Nairobi 2016

AKUT war auf dem 1. African Biogas Forum in Nairobi prominent vertreten. Dieses sollte die nachhaltige Entwicklung des Biogas-Sektors in Afrika, insbesondere Kenia, fördern und begleiten. Das Forum wurde durch den kenianischen Staatssekretär Hon. Charles Keter und den Stellvertretenden Deutschen Botschafter S.E. Michael Derus eröffnet. Die Veranstaltung wurde durch die GIZ und die Initiative „Renewables – Made in Germany“ unterstützt. Deren Aufgabe ist es, über die Leistungsfähigkeit, Effizienz und Verlässlichkeit deutscher Unternehmen zu informieren.

An dem Stand von AKUT präsentierten unsere kenianischen Kollegen das Leistungsspektrum in den Bereichen Biogas, Abwasser und Entwicklungszusammenarbeit. Darüber hinaus referierte unser Mitarbeiter Dipl.-Ing. Romas Radtke unsere verschiedenen kenianischen Projekte. Diese reichen von der häuslichen Kleinbiogasanlage, Schul-Energiestationen mit Anaerobtechnik, aerober und anaerober Abwasserreinigung bis hin zu industriellen Biogasanlagen, wie zuletzt in Kericho. Der Schwerpunkt der Präsentation lag hierbei auf der Wirtschaftlichkeit von Kleinbiogasanlagen und semi-industriellen Biogasanlagen unter den gegebenen Rahmenbedingungen in Kenia. Sein Fazit: „mit dem jetzigen Einspeisetarif ist es für die meisten mittleren landwirtschaftlichen Betriebe mit Abfallmengen zwischen 5 und 15 Tonnen am Tag noch nicht wirtschaftlich sinnvoll, Biogas zu erzeugen. Anlagen, bei denen die Behandlung von Abwässer oder Abfällen im Vordergrund stehen, stellen davon eine Ausnahme dar, weil die Biogasnutzung hier einen zusätzlichen Mehrwert bietet.“

Als Teilnehmer der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Biogas Lösungen“ stellte Radtke die verschiedenen auf den jeweiligen Anwendungsfall angepassten Lösungsansätze von AKUT dar. Die Biogasspezialisten sind seit dem Jahr 2006 auf dem kenianischen Markt präsent. Intensiv wurde auf dem Forum die Forderung nach einer Anpassung der Einspeisevergütung für Strom aus Biogas erneuert. Federführend ist hierbei ein Arbeitskreis aus Mitgliedern der Biogas-Industrie und von Nutzern. Die geforderte Erhöhung der Einspeisevergütung von 10 auf 15 US Cent pro kWh würde eine Vielzahl von Projekten ermöglichen, die bis jetzt finanziell nicht tragbar aber ökologisch nachhaltig sind. Zurzeit beschränkt sich der Markt für die Biogasindustrie auf Kunden mit hohen Abfallaufkommen und zugleich hohem Energiebedarf. Durch eine angemessene Einspeisevergütung würde es sinnvoll, Biogas für den allgemeinen Markt zu verstromen.

Zugleich wurde deutlich, dass die Vorteile von Biogas, insbesondere gegenüber der Photovoltaik, in Kenia nicht ausreichend von den politischen Entscheidungsträgern gewürdigt werden. Auf der anderen Seite zeigte sich aber auch, dass der kenianische Markt, trotz aller Einschränkungen, im Vergleich mit anderen Ländern der sub-Sahara Afrikas bereits weit entwickelt ist.

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